EDITORIAL
Liebe STORYTELLER-Leser,
für PAPSTAR ist Nachhaltigkeit ein bedeu-
tender Teil des Erfolgsmodells und tief in
der DNA des Unternehmens verankert. Aus
diesem Grundverständnis heraus werden
Entscheidungen getroffen und ehrgeizige
Ziele gesetzt, um den eigenen Ansprüchen
und denen der Kunden vollauf gerecht
werden zu können.
In unserer Branche wird das Thema
Nachhaltigkeit leider oftmals mit „Müllauf-
kommen“ in einen Kontext gesetzt.
Bedeutet, ist das Müllaufkommen hoch,
kann es nicht nachhaltig sein. Zur Unter-
stützung der Abfallentsorgung wurde
bereits Anfang der 90er Jahre die
DSD-Gebühr (Duales System Deutschland,
Der Grüne Punkt; Anm. d. Red.) eingeführt.
Nun soll es zusätzlich noch eine
kommunale Verpackungssteuer geben. Mit
Köln schreitet eine erste Millionenstadt sehr
schnell voran; der Stadtrat hat sich für eine
Einführung ausgesprochen - obwohl in der
Stadt Tübingen wissenschaftlich bewiesen
worden ist, dass die Einführung nicht zu
einer Änderung des Konsumentenver-
haltens geführt hat. Stattdessen wurde
einmal mehr Bürokratie aufgebaut.
Mir ist bewusst, dass es sich wieder um
eine neue Einnahmequelle für Städte und
Gemeinden handelt, allerdings geht diese
zulasten der ohnehin schon stark gebeu-
telten Gastronomie.
Kommunale Verpackungssteuer:
Hoher bürokratischer Aufwand,
Bedrohung für Gastronomie und Handel
Steuern und Gebühren wie für den bereits
erwähnten Grünen Punkt oder den Einweg-
kunststofffonds werden bereits zur bespiel-
haften Entsorgung der Produkte verwendet.
Mit der neuen Verpackungssteuer soll jetzt
noch ein unverhältnismäßig höherer Betrag
von 0,50 Cent (wie für einen Kaffee-
becher) on top dazukommen – und das
noch nicht mal zweckgebunden im Sinne
von mehr Sauberkeit in den Städten und
Gemeinden.
Die reinen Herstellungskosten für den
Becher würden nur noch verschwindend
geringe vier Prozent ausmachen und den
durch die 19-Prozent-Mehrwertsteuer
ohnehin schon belasteten Gastronomen
bliebe gar keine andere Wahl, als den
Kaffee höher zu bepreisen. Die Konse-
quenz: Die Verpackungssteuer verteuert
To-go-Produkte und führt so zu einem
Rückgang von Impulskäufen.
Dazu sieht Bürokratieabbau sicherlich
anders aus. Zudem halte ich es für sehr
fragwürdig, dass rund 11.000 Kommunen
mit einem Thema beschäftigt werden und
es keine einheitliche bundesweite Lösung
gibt, auch wenn ich diese Steuer für falsch
halte.
Lassen Sie uns im ständigen Dialog bleiben!
Herzlichst, Ihr
Tom Kantelberg
Managing Director
der PAPSTAR GmbH